Pilotprojekt auf der B27.
Das White-Topping-Verfahren beschreibt eine Technik zur Verstärkung bestehender Asphaltstraßen durch eine neue Betondecke. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Strecke Lauffen-Kirchheim, deren Ausführung von der Arge Eurovia/Betonbau Berger übernommen wurde.
Im Rahmen dieses Pilotprojekts auf der Bundesstraße B27, das auch einen neuen Betonkreisel an der Landesstraße L2257 einschließt, werden insgesamt 3,3 Kilometer der Fahrbahn erneuert. Grund für die Wahl dieser Bauweise war die starke Belastung durch LKW-Verkehr, insbesondere an Steigungen in Kirchheim, wo der Asphalt den durch Scherkräfte verursachten Belastungen nicht mehr standhalten konnte.
Besonders hervorzuheben ist die nachhaltige Materialwahl bei diesem Projekt. Anstelle des üblichen CEM I-Zements mit niedrigem Natriumoxid-Äquivalent kommt ein umweltfreundlicherer CEM II/BS zum Einsatz. Dieser wird im Märker-Mahlwerk in Lauffen hergestellt und in den Betonwerken TBH, Werk Ilsfeld und Neckar-Enz Beton, Werk Freiberg, weiterverarbeitet.
Im Zuge der Sanierung wird die obere Asphaltschicht abgefräst und ein ZTV-Beton C30/37 mit 16 mm Korn und einer Dicke von 28 cm auf die verbleibende Asphalttragschicht aufgebracht. Der verwendete Beton, basierend auf einem CEM II/BS 42,5 N, wird mit einem Betonfahrbahnfertiger der Firma Wirtgen von Betonbau Berger eingebaut.
Nach dem Einbau des Betons auf der B27 kommt das Grinding-Verfahren zur Anwendung, um die Oberflächenqualität zu optimieren. Dabei wird die ausgehärtete Betonoberfläche geglättet und Unebenheiten beseitigt, wodurch eine besonders strapazierfähige Fahrbahn entsteht, die den hohen Anforderungen des LKW-Verkehrs gerecht wird. Das Grinding-Verfahren trägt zudem zur Erhöhung des Fahrkomforts, der Sicherheit und zur Reduzierung der Geräuschentwicklung bei, indem es die Oberfläche ebenmäßiger und griffiger macht.
Zusätzlich wird an der Kreuzung zur L2257 bei Bönnigheim ein Betonkreisel gebaut. Herr Klein, ein Vertreter des Regierungspräsidiums, äußerte sich positiv über frühere Erfahrungen mit Betonkreiseln, was die Entscheidung für diese Bauweise unterstützte. Der Beton für den Kreisel wird mit Mikrohohlkugeln verstärkt.
Die Landesstraße L2254 wird im Rahmen des Projekts durch eine Bankettverstärkung mittels Zements mit Additiv erweitert und mit einem neuen Asphaltbelag ertüchtigt.
Quelle: Carola Keppler (Märker-Zement),
BD Andreas Klein (Referatsleiter Baureferat West)
Fotos: Alexander Grünewald, „InformationsZentrum Beton“